Zitat:
Schalke taumelt weiter Richtung Abgrund – man konnte den Eindruck bekommen, dass die Bayern mit dem 4:0 noch gnädig waren. Und auf den Tisch gehauen hat danach auch keiner. Was ist bloß aus dieser Mannschaft geworden?
Schalke ist Leidenschaft.
Schalke ist Siegeswille.
Schalke ist hundertprozentiger Einsatz.
Schalke ist aktuell nichts davon.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich eine Schalker Mannschaft so mutlos und wehrlos gesehen habe. Als die Spieler auf den Platz kamen, hätten sie die weiße Fahne gleich mitbringen können. Mainz nächste Woche sei der Maßstab, hieß es, da müsse man gewinnen.
Von Anspruch zu Absturz
Das muss man sich mal vorstellen! Ein Verein mit dem Anspruch, die zweite Kraft hinter Bayern zu sein schluckt ein 0:4, einfach so. Nicht einmal drei Monate ist es her, da war Schalke Bayern-Jäger Nummer 1 und spazierte praktisch durch die Champions League.
Einige Spieler beschwerten sich, man könne auf Schalke nicht in Ruhe arbeiten. Es stimmt, das Umfeld ist schnell sehr aufgeregt, aber mit Verlaub – nach diesem Absturz, wenn du fast drei Monate deinen Job nicht gut machst, wäre es nirgendwo ruhig. Ich stelle mir gerade vor, was bei den Bayern los wäre. Dort wäre nicht nur das Umfeld unruhig. Da würden Club-Boss Rummenigge, Manager Sammer und Präsident Hoeneß zusammen die Kabine auseinandernehmen.
Heldts undurchschaubare Pläne
Die Schalker werden stattdessen gepampert vom neuen Trainer Jens Keller - von wegen, im Training ziehen alle mit! Ist das nicht das Mindeste was ich erwarten kann? Und was ist mit dem Wochenende? Manager Horst Heldt sagt, er kenne das Grundübel dieser Mannschaft, will es aber nicht verraten. Welchen Plan verfolgt er damit? Ruhe schafft er jedenfalls nicht, stattdessen viel Raum für neue Spekulationen.
Ohnehin muss ich mich inzwischen fragen, welchen Plan Horst Heldt insgesamt mit dem Club verfolgt. Plan A mit Huub Stevens wollte er nicht mehr. Falls er tatsächlich einen neuen Plan A hat, kann der anscheinend erst ab Sommer. Und Plan B, mit Jens Keller die Champions League zu erreichen, funktioniert offensichtlich nicht.
Das ist nicht Schalke
Was bleibt Heldt jetzt noch? Wenn er Keller feuert beschädigt er sich selbst. Wer wäre eine Alternative und vor allem, wer wäre so verrückt, sich diese Mannschaft derzeit anzutun? Die Spieler härter ranzunehmen wäre eine Variante, aber Heldt weiß, dass das bei einer inzwischen derart verunsicherten Mannschaft auch nach hinten losgehen kann.
Er kann nur hoffen, wie alle anderen Beteiligten, dass beim Auswärtsspiel in Mainz die Wende kommt. Kein Wunder, dass der Spalt zwischen Verein, Mannschaft und Fans momentan immer größer wird. Was hier gerade passiert ist nicht Schalke.
Leider nicht aus meiner Feder, Quelle :
wdr2